Multimediale Anwendungssysteme besitzen einen extremen Bedarf an Rechenressourcen und können vielfach nur unter hohen, für viele Anwendungsszenarien unakzeptablen Qualitätseinschränkungen realisiert werden. Besonders deutlich wird dies in verteilten Szenarien mit kleineren, mobilen Systemen und drahtlosen Kommunikationsmedien, die sich aus diesem Grund heute noch vielen attraktiven Anwendungsfeldern verschließen. Ein wesentlicher Grund für den enormen Ressourcenhunger multimedialer Anwendungssysteme liegt im Volumen kontinuierlicher multimedialer Datenströme, die in derartigen Applikationen kommuniziert und verarbeitet werden und welches viele Terabit je Sekunde betragen kann. Dieser Beitrag bestimmt wesentliche Eigenschaften kontinuierlicher multimedialer Datenströme und identifiziert Implikationen für adäquate Systemarchitekturen und Kommunikationsmodelle. Er argumentiert, dass Gründe für den heutigen Ressourcenhunger multimedialer Anwendungssysteme vielfach in den problemfremden Kommunikationsmodellen und Implementierungsstrategien bestehender IT-Infastrukturen zu suchen sind und liefert Hinweise für problemspezifische, effiziente Architekturen, Modelle und Mechanismen multimedialer Infrastrukturen.